Als ich am Dienstag vor dem Rennen in den Wetterbericht geschaut habe, habe ich mir schon wieder gedacht - bitte nicht schon wieder eine Schlammschlacht und Regen. Zwei Wochen davor war ich in Winterberg zum IXS-DHC - es war das schlammigste Rennen, was ich je gefahren bin. Trotzdem konnte ich mir am Ende meinen ersten Podiums Platz sichern. Ich habe mir an dem Dienstag gedacht, kann sich ja noch ändern.
Samstag hatte ich noch eine Familienfeier, wodurch ein Tag Training für mich weg fiel. Am nächsten Morgen sind wir halb 5 gestartet, und haben uns auf die dreistündige Reise gemacht. Als wir ankamen, sind wir erstmal zur Strecke gegangen, und haben noch einen Trackwalk gemacht. Ich hatte mir vorher mehrere Track-Previews angeschaut, und soo gedacht, absolut easy. Jetzt stand ich davor, und hab mir erstmal soo gedacht: "Okay, sah bissel anders aus.". Der Regen am Vortag hat jede Wurzel zum Ausrutschpunkt Nummer eins gemacht, und die Strecke war sehr offcamber und steil.
Als das Training begann, bin ich sehr entspannt ran gegangen, bin erstmal abgerollt und habe nichts riskiert. Am Ende der Abfahrt bemerkte ich, da lässt sich gut was machen. Also war die Devise für mich: "In den nächsten Runden mehr Angriff". Am Ende fühlte ich mich relativ sicher auf der immer rutschiger werdenden Strecke.
Nach einer halben Stunde Pause und ein zwei Portionen Pommes, musste ich an den Start und war sehr aufgeregt, da ich sehr spät dran war. Dadurch hatte ich sehr wenig Aufwärmungszeit. Doch dann hieß es Go! Die Uhr tickte von 5 runter. Tunnelblick. Eins, Null.
Ich schieße aus dem Start-Gate raus, erste Kurve, Wurzelpassage, Absätze. Check. Auf das erste Wiesenstück raus, wieder in den Wald rein, mein Vorderrad verdreht es, ich klicke aus. Egal, wieder rein in die Pedale und weiter geht's. Jetzt geht's zum Steilstück und zur Off-Camber Passage. Nochmal kräftig rein treten, und rein gesprungen in den Wald. Dosiert bremsen und laufen lassen und geschafft. Jetzt zum letzten Stück, inside, outside. Um die letzte Kurve und ins Ziel gesprungen. Ich schaue auf die Uhr: 2:25 min. Ich denk mir so, ob es für die Top Ten reicht?
Immer mehr Fahrer meiner Klasse kommen ins Ziel. Keiner drängt mich weiter hinter. Erst die letzten 4 Fahrer drängen mich von Platz 2 auf Platz 6. Am Ende also Platz 6 von 28 in der Klasse U17. Durch das starke Starterfeld, bin ich absolut zufrieden mit diesem Ergebnis.
Jetzt schaue ich zuversichtlich auf das nächste Wochenende, wo der Propain-Rookies-Cup in Oberhof stattfindet.
An alle, die auch mal Bock auf ein Gravity Cup Rennen haben - ich kann es nur empfehlen. Der Vibe war unglaublich, und sogar die Personen hinter dem Flatterband sind extrem motiviert.
Merlin Lippmann